„Was fällt Ihnen zu ‘De Dolle’ ein?“ wurde SM Heinz-Willi I, einst Regent des Neusser Bürger-Schützenvereins, gefragt. „De Dolle? Meinen Sie den Verrückten aus...“. „Nein, ich meine den Schützenlustzug“. „Ach so, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich noch nicht viel von denen gehört habe. Das heißt, sie sind mir noch nicht negativ aufgefallen“. Und wahrlich: Der 1991 gegründete Zug betrachtet es als eine große Ehre, ein kleiner, aber feiner Bestandteil des Regiments zu sein und bekennt sich damit ausdrücklich zu den traditionellen Werten des Schützenwesens. Einen großen Zirkus zu veranstalten, ist nicht sein Stil. Vielmehr steht die „Zugfamilie“, die im Laufe der Jahre aus den einzelnen Strömungen im Zug zusammen wuchs, im Vordergrund. Genau diese Art des Zusammengehörigkeitsgefühls macht die Stärke des Zuges aus. Hier feiern Rechtsanwälte und Handwerker, Beamte und Studenten, Ärzte und Ingenieure gemeinsam und ohne Rücksicht auf Stand oder Herkunft. Hauptsache, die Betreffenden sind so „kirmesdoll“ wie alle anderen Zugmitglieder. Vielfältiges wird mit dem Begriff „De Dolle“ verbunden, doch nur wenige wissen über die Herkunft des Zugnamens. Aufklärung verspricht erst das gemeinsame Hobby vieler Zugmitglieder, die aus dem Neusser Ruderverein stammen. Die „Dolle“ ist ein Teil des Ruderbootes und weil „Dolle“ im Rheinischen Dialekt auch noch so eine etwas andere Bedeutung hat, war der Name geboren. Seit vielen Jahren sind daher die bereits mit einem Kultstatus belegten Rudertouren fester Bestandteil der Jahresaktivitäten des Zuges, der Schützenfest 1992 sein Kirmesdebüt feierte. „De Dolle“, die damals fast bei den Grenadieren
gelandet wären, setzen auf Kontinuität: Seit der Gründung haben M.K. (Oberleutnant), C.S. (Leutnant) und A.S. (Feldwebel) den Zug 11 Jahre lang angeführt. Nach den
Neuwahlen 2003 erhoffen sich nun Oberleutnant A.S., Leutnant N.J.
und Feldwebel O.Z. ein ebenso
glückliches und besonnenes Händchen bei der Führung der
derzeit 20 Aktiven. Die Mehrheit der Gründungsmitglieder gehört heute
noch zu den aktiven Dollen. In den vergangenen Jahren wurde der Zug behutsam
durch wenige Neuaufnahmen bereichert. Vier Schützen traten inzwischen
aus beruflichen Gründen als passive Mitglieder ins zweite Glied, sind
dem Zug aber nach wie vor verbunden. „Jochems Lieblinge“ in Anlehnung
an das stets vorbildliche Verhalten während der Umzüge, feierten Schützenfest
2001 mit ihrer ersten
Großfackel ihr zehnjähriges Jubiläum. Zum 15-Jährigen stand 2006 erneut die Herausforderung " Großfackel " an und wurde mit Bravour geleistet.
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